Mouvement Ecologique Regional Westen.
Meine erste Berührung mit aktivem Naturschutz fand im Winter 82-83 statt. Ich folgte eine Einladung von Fernand Schoos vom Mouvement Ecologique zu einer Beringungsaktion von Eisvögel entlang der Eisch bei Eischen. An dieser Beringungsaktion nahm neben Fernand Schoos auch Claudine Junck teil. Diese interessante Begegnung motivierte, so dass ich mich einige Wochen später beim Mouvement Ecologique Regional Westen in den Vorstand meldete. So startete zu der Zeit diese Regional Westen vom Mouvement Ecologique ein Pilotprojekt von Biotopkartierungen in 14 Westgemeinden von Luxemburg. Es war dies ein Projekt, welches in Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum realisiert wurde. Des Weiteren wurde eine große Sensibilisierungskampagne zum Erhalt des Bahndamms der stillgelegten Eisenbahnlinie Petange-Ettelbrück genannt „Attertlinie“ in die Wege geleitet. Die Idee der Regional Westen auf dem ehemaligen Bahndamm dieser „Attertlinie“, einen Spazier und Fahrradweg zu installieren, fand große Unterstützung.
-Schneiden und pflanzen von Hecken, Kopfweiden und Obstbäumen, waren in der Zeit neben dem Aufhängen von Nisthilfen für die Schleiereulen in den Kirchtürmen weitere praktische Naturschutzaktivitäten der Regional Westen. Viele Abende, Samstage ja Urlaubstage wurden in diese Projekte investiert. Die Begeisterung und der Glaube an die Notwendigkeit dieser Projekte und Initiativer ließ alle Müh schnell vergessen.
Präsident bei der Regional Westen vom Mouvement Ecologique
1984 übernahm ich den Vorsitz beim Mouvement Ecologique Regional Westen. In Folge wurden weitere große praktische Naturschutz Projekte geplant und in Angriff genommen.Um verschiedene Arbeiten in Eigenregie zu bewältigen, wurde sogar ein Schlepper (gebraucht), angeschafft. Als Vorsitzender der Regionale Westen unterschrieb ich den Kaufvertrag dieses Schleppers. Auch die Versicherung wurde auf mich überschrieben. Bezahlen konnten wir diesen Schlepper (ich glaubte der Kaufpreis belief sich auf cirka 200 000 Lux Franken), indem Fernand Schoos das Geld vorstreckte.
Unsere Aktivitäten wurden immer umfangreicher und teurer.
Um in der Nähe der so genannten „Gipsweieren „ zwischen Bridel und Steinsel zwei neue Naturschutz Weihernanzulegen wurde ein großer Bagger gemietet.Wochen lang waren nun Mitglieder der Regionale Westen bei diesem Projekt im Einsatz. Es gab zu der Zeit wohl kein Mitglied der Regional Westen der nicht gebeten wurde aktiv bei diesen Baggerarbeiten mitzuwirken. Unsere Rufe blieben nicht ungehört, und Dank der großen Unterstützung unserer Mitglieder, ermutigte und ermöglichte dies uns weitere große Baggerprojekte in den Gemeinden Dippach und Bartringen anzugehen.
Ein Umweltpreis für die Regional Westen.
Im Dezember 87 erfuhr die Regional Westen für all diese Mühen und Naturschutzarbeiten eine große Annerkennung. So wurde uns vom damaligen Umweltminister Robert Krieps der Umweltpreis „Hëllef fir d’Natur“ überreicht. Trotz eines großen Engagements und den viele Projekten und Arbeiten war jedoch etwas unübersehbar. Gegenüber der aktuellen Naturzerstörung erwiesen sich unsere Projekte, nur als ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein. Diesem Naturrückgang entgegen zu wirken war ohne eine wesentliche Verbesserung und Erweiterung von Naturschutzaktivitäten nicht möglich. Im Dezember 87 anlässlich der Überreichung des Preis „Hëllef fir d’Natur“ wies Claudine Junck in einer Dankesrede auf folgendes hin.
Hier Auszüge aus der Rede: „ Ein wirksamer Naturschutz kann unsere Meinung nach nur unter zwei Bedingungen gemacht werden:
1) Es muss ein politischer Wille vorhanden sein …………………………………………………………… 2) Voraussetzung für einen wirkungsvollen Naturschutz ist, das es Partner gibt, der die Gemeinden oder die Politiker kann kompetent beraten. Denn Naturschutz ist eine Materie, die zu kompliziert ist dass man von den Gemeinden erwarten kann dass sie über das Nötige fachliche Wissen verfügt.......
Wir meinen auch dass es erst von dem Moment an möglich ist etwas Grundlegendes zu verbessern, wenn der Naturschutz genau so Professionell betrieben wird wie die Natur zerstört wird. Dadurch haben die Naturschützern oft einen gewissen Ruf, als notorische –Neinsager. Dies ist besonders Schade, weil eigentlich Naturschutz etwas sehr kreatives und Lebenserhaltendes ist.……………………………………………………………………
Von den Gemeinden erwarten wir uns, dass sie Organen schaffen, die einen Professionellen Naturschutz auf Gemeinden Niveau ermöglichen, sei dies in Form eines Interkommunalen Naturschutzsyndikats oder in großen Gemeinden durch ein Umweltamt.
Das Naturschutzsyndikat Sicona wird geboren.
Seit Mitte der 80 Jahren wuchs bei der Regional Westen langsam aber stetig, die Idee eines Interkommunalen Syndikats für Naturschutz und Landschaftspflege. Immer wieder wurde mit diversen Fachleuten über das Wie und Wen von einem solchen Projekt diskutiert. Das Projekt reifte und eine kleine Broschüre mit Kostenaufstellungen, Statutenbeispiele sowie Vorschläge für Arbeitsbereiche von so einem Naturschutzsyndikat wurde von uns erstellt. Viel Aufwand und Handarbeit erforderte diese Broschüre, das war aber nichts gegen die mühselige Arbeit die darauf folgte.
-Unzählige Gespräche mit Gemeindepolitikern, diversen engagierten oder interessierte Leute am Naturschutz. wurden geführt um diese Idee eines Naturschutzsyndikats zu fördern. Bartringen -Kopstal und Dippach waren Gemeinden mit der die Regional Westen schon seit Jahren eine gute Zusammenarbeit pflegten. Diese Gemeinden unterstützte schon einige Naturschutzaktivitäten unserer Regional Westen, und so waren es diese 3 Gemeinden die zuerst Interesse an so einem Naturschutzsyndikat bekundeten. Viele lokale Naturschützer wie der leider vor Jahren verstorbene Roland Helbach aus Clemency überzeugten ihre Gemeindevertreter vom Vorteil einer Zusammenarbeit beim Naturschutz. Die kleine Landgemeinde Clemency war somit ein weiterer wichtiger Kandidat beim Projekt Naturschutzsyndikat. In Bartringen, Wohnsitz von Fernand Schoos, war Nicki Bettendorf Bürgermeister.
Nicki Bettendorf schenkte ein offenes Ohr für die Belange des Naturschutzes.
Das Vertrauen, das dieser besonders Fernand Schoos entgegenbrachte, veranlasste diesen mit Gemeindevertreter der Region zu sprechen. Es zeigte sich, dass dies ein Glücksfall für die Idee Naturschutzsyndikat war. Nicki Bettendorf war ein Kommunalpolitiker mit sehr wichtigen Eigenschaften. Er agierte sehr ruhig und hörte sich Argumente sehr genau an. Er verfügte über sehr große Erfahrungen und Kenntnissen über das Funktionieren eines Kommunalbetriebs, als Mitglied der Demokratischen Partei galt er als ein sehr besonnener und kompetenter Politiker. Dies war der Durchbruch, durch die Fürsprache eines geachteten Kommunalpolitikers zeigten immer mehr Gemeinden Interessen so ein Naturschutzsyndikat zu gründen. Vorschub erhielt dieses Projekt umso mehr, als auch immer mehr aktive Naturschützer von der Vogelschutzliga in Mamer -Leudelange und Monndercange sich energisch bei ihren Gemeindevertretern für einen Beitritt zu einem Naturschutzsyndikat aussprachen. Diese Überzeugungsarbeit von den mittlerweile vielen Akteure führte schlussendlich dazu dass 1989 – die Gemeinden:
Bertrange- Bascharage –Kopstal–Dippach – Mamer - Leudelange –Strassen- Clemency- Monndercange -und Petange ein Naturschutzsyndikat: Sicona gründeten.
Es folgt: Eine neue Arbeitsstelle beim Naturschutzsyndikat Sicona